Eintrag in der Universitätsbibliographie der TU Chemnitz
Volltext zugänglich unter
URN: urn:nbn:de:bsz:ch1-qucosa2-964756
Hoff, Inga Hermine
Strobel, Anja ; Fleischhauer, Monika (Gutachter)
Das Zusammenspiel von Need for Cognition und der sozialen Identität bei der Vorhersage von Studienleistung und Wohlbefinden
Kurzfassung in deutsch
Zahlreiche Studien belegen einen massiven Nachteil für Studierende Erster Generation (SEG), insbesondere beim Übergang ins Studium. Hierbei wird die Bedeutung der sozialen Identität und einer möglichen Bedrohung dieser Identität bislang selten als Erklärungsansatz genutzt. Insbesondere in Bezug auf die Wechselwirkung mit dem Persönlichkeitsmerkmal Need for Cognition (NFC), das sich in vorherigen Studien als wichtige Ressource für das Studium im Allgemeinen gezeigt hat, könnten so neue Möglichkeiten aufgezeigt werden, die die Situation von SEG an der Universität verbessern könnten. Daher wurde in sechs Studien das Studienerleben von SEG nach der Studieneingangs-phase untersucht: In den Studien 1 bis 3 wurde die Rolle der sozialen Identität und NFC bei SEG gegenüber Studierenden Akademischen Hintergrundes (SAH) mittels Korrelationsanaly-sen und Modellvergleichen untersucht. In Studie 4 wurde der Einfluss der sozialen Identität bei SEG experimentell manipuliert und die implizite NFC-Ausprägung erfasst. In Studie 5 wurde das Studienerleben von SEG mit der Ergänzung der Einstellungen zu NFC untersucht. Abschließend wurde in Studie 6 das Studienerleben von SEG bei Teilnehmenden eines studi-umsbezogenen Mentoring-Programmes untersucht. Insgesamt zeigte sich NFC für SEG und SAH gleichermaßen als Ressource für das Studium in allen Bereichen. Erste Befunde zu der impliziten NFC-Ausprägung und den NFC-Einstellungen deuten aber auf mögliche Unterschiede bei SEG hin. Die Ergebnisse erbrachten insgesamt keine Hinweise darauf, dass sich SEG nach der Studieneingangsphase systematisch in ihrem Studienerleben und Studienerfolg von SAH unterscheiden. Stattdessen wurde deutlich, dass die individuellen Merkmale des sozialen Hintergrundes, wie beispielsweise soziale Normen, eine wichtigere Rolle in zukünftiger Forschung einnehmen sollten. Statt des sozialen Hintergrundes trat die studentische Identität in den Vordergrund und es zeigte sich, dass eine wahrgenommene Bedrohung dieser Identität destruktiv auf das Studienerleben und den Studienerfolg wirken kann. Die sich daraus ergebenden Ressourcen und Schwierigkeiten von Studierenden wer-den im Hinblick auf die Rolle individueller sozialer Hintergründe diskutiert und mögliche Implikationen für weitere Forschung und den Universitätsalltag abgeleitet.
Universität: | Technische Universität Chemnitz | |
Institut: | Professur Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik | |
Fakultät: | Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften | |
Dokumentart: | Dissertation | |
Betreuer: | Strobel, Anja | |
DOI: | doi:10.60687/2025-0060 | |
SWD-Schlagwörter: | Differentielle Psychologie , Identität , Persönlichkeit | |
Freie Schlagwörter (Englisch): | social identity threat , Need for Cognition | |
DDC-Sachgruppe: | Psychologie, Differentielle Psychologie, Entwicklungspsychologie | |
Sprache: | deutsch | |
Tag der mündlichen Prüfung | 03.03.2025 |