Springe zum Hauptinhalt
Universitätsbibliothek
Universitätsbibliographie

Eintrag in der Universitätsbibliographie der TU Chemnitz

Volltext zugänglich unter
URN: urn:nbn:de:bsz:ch1-qucosa2-864400


Giehl, Christoph
Mayerl, Jochen (Prof. Dr.) ; Lachmann, Thomas (Prof. Dr.) (Gutachter)

Identifikation und Kontrolle von Fragereihenfolgeneffekten : Entwicklung und Evaluation eines CFA Modells zur Bereinigung messfehlerbedingter Verzerrungen auf Indikatorebene


Kurzfassung in deutsch

In der empirischen Forschung gehören Fragebatterien (Sammlungen verschiedener Fragen zu einem gemeinsamen Thema von Interesse) in Umfragen zu den etablierten Instrumenten der Datenerhebung. Die Antworten Befragter auf einzelne Fragen solcher Batterien müssen jedoch nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen, sondern können durch sogenannte Antwortverzerrungen bewusst oder unbewusst von der eigentlich wahren Antwort abweichen. Eine der bekanntesten Antwortverzerrungen, welche darüber hinaus vielfältig in verschiedenen Studien nachgewiesen werden konnte, ist der Fragereihenfolgeneffekt (kurz: „FRE“). Von einem solchen ist die Rede, wenn die Antwort auf eine nachfolgend gestellte Frage durch die Antwort auf eine vorangegangene Frage beeinflusst wird und die Antwort auf die Folgefrage dadurch systematisch von der eigentlich wahren Antwort abweicht. Um die Entstehungsbedingungen solcher FRE zu identifizieren, wurden verschiedene etablierte Modelle und Theorien des Befragtenverhaltens und der Verhaltensforschung analysiert und hinsichtlich ihrer kleinsten gemeinsamen Nenner verglichen. Hierauf basierend zeigt sich theoretisch fundiert, dass der kognitive Modus der Informationsverarbeitung bei der Beantwortung einer Frage, die Zugänglichkeit von Informationen bezüglich des Objekts der Fragebatterie, sowie das allgemeine Framing der Befragtenrolle maßgebliche Determinanten des Befragtenverhaltens und des Auftretens von FRE darstellen. Um die durch FRE auftretenden Verzerrungen zu bereinigen und um darüber hinaus die konkrete Höhe der FRE und deren Prädiktoren zu quantifizieren, wurde nachfolgend ein CFA Modell entwickelt (das NLC-CFA Modell), welches in der Lage ist, den Einfluss der drei identifizierten Determinanten zu berücksichtigen. Durch die konkrete Berücksichtigung der Determinanten hat das NLC-CFA Modell einen erhöhten Mehrwert gegenüber einem etablierten Modell zur Bereinigung von Antwortverzerrungen (das CFA-MTMM Modell), sowohl hinsichtlich der konkreten Effizienz der Bereinigung, als auch hinsichtlich des Informationsgewinns durch die zusätzliche Quantifizierung des FRE sowie dessen Abhängigkeiten, wie eine umfassende Evaluation des Modells auf Basis mehrerer Monte-Carlo Simulationsstudien zeigt. Das NLC-CFA Modell kann dar-über hinaus situativ adaptiert werden, um beliebige Antwortverzerrungen und nicht nur Verzerrungen durch den FRE zu bereinigen.

Universität: Technische Universität Chemnitz
Institut: Professur Soziologie mit Schwerpunkt Empirische Sozialforschung
Fakultät: Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften
Dokumentart: Dissertation
Betreuer: Mayerl, Jochen (Prof. Dr.)
URL/URN: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:ch1-qucosa2-864400
SWD-Schlagwörter: Empirische Sozialforschung , Messfehler
Freie Schlagwörter (Deutsch): Empirische Sozialforschung , Systematische Messfehler , konfirmatorische Faktoranalyse , Fragereihenfolgeneffekte , MTMM-Analyse
DDC-Sachgruppe: Soziologie, Anthropologie
Sprache: deutsch
Tag der mündlichen Prüfung 26.06.2023
OA-Lizenz CC BY-SA 4.0

 

Soziale Medien

Verbinde dich mit uns: