Methodisches Vorgehen in der benutzerorientierten Produktentwicklung - Entwicklung von Produkten und Umgebungen für Menschen mit Kompetenzeinschränkungen

Autor/innen

  • Linda Geißler IHD Dresden

DOI:

https://doi.org/10.14464/awic.v3i0.289

Schlagworte:

Benutzerorientiert, Produktentwicklung, Methoden, Kompetenzeinschränkungen

Abstract

Im USEability LAB am IHD werden Forschungsthemen mit unterschiedlichen Fragestellungen aus dem Bereich der Produktentwicklung und der Gestaltung von (Wohn-) Räumen für Senioren und Menschen mit Kompetenzeinschränkungen. Bei der Ermittlung der Anforderungen an die zu gestaltenden Produkte und Umgebungen steht der Benutzer mit seinen individuellen Eigenschaften jederzeit im Fokus. In der Produktentwicklung, insbesondere der Softwareentwicklung, gibt es bereits eine Vielzahl von Methoden zur Analyse der Benutzeranforderungen und zur Überprüfung der Produktlösungen aus der Benutzersicht. Doch für die Arbeit, in der ein komplexes System aus Benutzer(n), Objekten und der räumlichen Umgebung betrachtet werden muss, eignen sich bisherige Methoden nur im Ansatz. Begleitend in verschiedenen Forschungsprojekten wurde ein eigenes methodisches Vorgehen zur Anforderungsanalyse entwickelt, wobei verschiedene bestehende Methoden kombiniert und erweitert wurden. Die DIN EN ISO 9241-210 bietet eine Grundlage, die sich als sehr geeignet für die Übertragung auf die in Projekten des USEability LABs auftretende Fragestellungen erwiesen hat. In der benutzerorientierten Produktentwicklung steht der Mensch mit seinen Eigenschaften, Fähigkeiten, Zielen und Bedürfnissen bezüglich eines zu entwickelnden Produktes oder einer Umgebung im Vordergrund. Ein Schwerpunkt der Arbeit im USEability LAB am IHD sind Produkte und Umgebungen für Menschen mit Kompetenzeinschränkungen. Menschen, die mit einer sensorischen, motorischen und/oder kognitiven Einschränkung leben, haben besondere Anforderungen an ihre Umwelt. Sie verfügen oftmals aufgrund ihres Handicaps über eine verminderte Anpassungsleistung und sind daher stärker darauf angewiesen, dass sich ihre Umgebung an sie anpasst. Zudem sind die Art und die Ausprägung der Einschränkungen sehr verschieden, was dazu führt, dass es ein pauschales „barrierefrei“ oder „behindertengerecht“ nicht geben kann.

In diesem Beitrag wird das methodische Vorgehen vorgestellt, das es ermöglicht, einen Perspektivwechsel zu vollziehen und die Anforderungen an ein zu entwickelndes Produkt oder eine zu gestaltende Umgebung aus Sicht der Benutzer zu ermitteln.

Veröffentlicht

2018-09-04

Ausgabe

Rubrik

Kreativität und Netzwerk verstärken