Enhancement als Weg zum posthumanen Körper?
Über die Divergenzen der Körperdeutungen von Transhumanismus und gegenwärtigem Alltagsverständnis
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v45i3-4.862Schlagworte:
Human Enhancement, Transhumanismus, Selbstoptimierung, Körperkategorien, trans/humane Körper, Humandifferenzierung, Mensch-Technologie-VerhältnisAbstract
Über Human Enhancement wird kontrovers diskutiert. Die Divergenz der Einschätzungen resultiert dabei unter anderem aus unterschiedlichen Verständnissen davon, wie ein modifizierter Körper zu deuten sei. Vor allem Interpretationen transhumaner Zukunftsvisionen weichen dabei vom Alltagsverständnis ab. Der Transhumanismus skizziert die veränderten Körper als posthumane Wesen und nicht mehr als Menschen, das Alltagsverständnis betrachtet sie nach wie vor als human. Zur Reflektion der Frage, inwiefern sich die durchaus vielbesprochenen transhumanistischen Visionen eignen, um Enhancement-Konzepte zu beurteilen, hinterfragt der Beitrag, wie der Transhumanismus zu seinen Körperdeutungen kommt. Er wird herausarbeiten, dass im Transhumanismus transhumane Körper und transhumanistische Visionen ko-konstitutiv sind. Die transhumanen Körper sind das Transhumane am Transhumanismus, werden aber selbst erst transhuman, weil sie im Kontext transhumanistischer Visionen interpretiert werden. Sie dienen dem Transhumanismus dazu, sich als Zukunftsvisionen von der Gegenwart abzuheben und sind gerade nicht dazu gedacht, sich in der Gegenwart zu realisieren. Transhumanistische Visionen lassen sich demnach grundsätzlich nutzen, um in Gedankenspielen über technische Entwicklungen verschiedene Szenarien über deren Folgen zu durchdenken, dürfen jedoch nicht als Prognosen angesehen werden.
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