Frames und Diagramme im Dialog

Indexikalische und ikonische Zeichenmodi im verbal-gestischen Ko-Konstruieren von Reiserouten

Autor/innen

  • Irene Mittelberg Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen image/svg+xml
  • Linn-Marlen Rekittke Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen image/svg+xml

DOI:

https://doi.org/10.14464/zsem.v43i1-2.737

Schlagworte:

Mental Spaces, semantische Frames, Diagramme, cross-modal, Gesten, Bedeutungskonstitution, Indexikalität, ikonische Zeichen, multimodale Interaktion, Motion Capture

Abstract

Anhand multimodaler deutscher Dialogdaten zeigt dieser Beitrag, inwiefern semantische Frames (Fillmore 1982) und Diagramme (Peirce 1960) im ver­bal-gestischen Ko-Konstruieren von Reiserouten interagieren. Auf Basis eines kogni­tiv-semiotischen Theorierahmens (Mittelberg) wird herausgearbeitet, wie indexikalische und ikonische Zeichenmodi bedeutungs-und strukturstiftend ineinandergreifen: intra­modal und intermodal (cross-modal). Zunächst gilt unser Interesse dem Instantiieren von materiellen, körperbasierten und im Gesprächskontext präsenten Frame-Elemen­ten sowie dem Aktivieren komplexer, abstrakterer Wissensstrukturen. Anschließend präsentieren wir unterschiedliche semiotische Profile dreier Phasen der dialogischen Reiseplanung: eine prädominant indexikalische, eine indexikalisch-ikonische und einediagrammatisch-ikonische Phase. Dabei erweist sich Indexikalität auch hier als grund­legendes Prinzip multimodaler Interaktion. Indexikalität bedingt und orchestriert nicht nur die körperliche Verankerung der Sprechenden in integrierten physischen und men­talen Räumen (Fauconnier, Sweetser, Turner), sondern auch das (inter-)subjektive Dia­logverhalten und cross-modale Enstehen von Diagrammen.

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Veröffentlicht

2024-06-21