Kontroverse Begriffe verhandeln

Interaktive Bedeutungskonstitution durch Mental Spaces und Frames

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.14464/zsem.v43i1-2.735

Schlagworte:

Frames, Mental Spaces, interaktive Bedeutungskonstitution, kontroverse Begriffe, Bedeutungskonstruktion, Interaktionale Linguistik, Kognitive Linguistik, methodologischer Mentalismus

Abstract

Der vorliegende Beitrag untersucht den interaktiven Prozess der Bedeutungskonstitution von kontroversen Begriffen aus der Sicht der Gesprächsfor­schung und Kognitiven Linguistik. Ausgehend von dem Befund, dass trotz des inzwi­schen erweiterten methodischen Repertoires und inhaltlichen Skopus der Gesprächs­forschung die interaktionale Konstruktion sprachlicher Bedeutungen weiterhin eine nur untergeordnete Rolle spielt, wird argumentiert, dass Fauconniers Theorie so genann­ter „Mental Spaces“ unter Einbezug von Frames (die Mental Spaces strukturieren) es erlaubt, den Online-Prozess der lexikalischen Bedeutungskonstitution präzise zu beschrei­ben und in seiner Relevanz für den mündlichen Sprachgebrauch auszuweisen. Konkret werden drei Verfahren der impliziten Sprachthematisierung im Rekurs auf die jeweils zugrundeliegenden kognitiven Aktivitäten expliziert: konzeptuelle Integration, konzep­tuelle Desintegration oder konzeptuelle Elaboration. Der verstärkte Einbezug kogniti­onslinguistischer Fragestellungen in der Gesprächsforschung, eröffnet im Anschluss an Deppermanns (2007: 225) Vorschlag eines „methodologischen Mentalismus“ eine programmatische Perspektive für umfassendere Untersuchungen von Wortbedeutun­gen im Kontext.

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Veröffentlicht

2024-06-21