Soziale Bewegungen im Netz
Ein Abgleich der Forschung von 2012 mit der heutigen Sozialen Bewegung "Fridays for Future"
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v42i3-4.733Schlagworte:
soziale Bewegungen, Internet, Online-Kommunikation, Protestkommunikation, Fridays for future, Dezentralisierung, Medienwissenschaft, soziale MedienAbstract
Im Jahr 2012 wagten Forscher*innen eine Prognose, wie das Internet für die Kommunikation in Sozialen Bewegungen genutzt werden könnte. In dieser Arbeit wird anhand der Sozialen Bewegung Fridays for Future verglichen, inwiefern die Forschungsprognosen aus 2012 eingetroffen sind. Dafür werden die erwarteten Vorteile des Internets für Soziale Bewegungen erläutert. Als eine von drei Oberkategorien, in welche die Prognosen unterteilt werden, wird die interne und externe Vernetzung von Fridays for Future untersucht. Hierbei traten die Prognosen bezüglich des Zusammenspiels von Offline- und Online-Aktionen weitestgehend ein. Auch die Mischung von Online- und Offline-Präsenz, die Vernetzung von Themen und die externe Vernetzung mit anderen Organisationen wurden von Fridays for Future ähnlich umgesetzt wie prognostiziert. Die Dezentralisierung der Bewegung durch das Internet als zweite Oberkategorie wird auf drei Ebenen betrachtet: der lokalen, der nationalen und der internationalen Ebene. Es stellte sich heraus, dass mit einer steigenden Dezentralität der Ebene das Internet als Kommunikationsplattform zunehmend wichtiger wurde. Gegenstand der dritten Oberkategorie sind die Prognosen zu einer möglichen Enthierarchisierung der Organisationsstrukturen durch das Internet. Es zeigte sich jedoch, dass die dafür nötigen gleichen Voraussetzungen für alle User nur bedingt gegeben waren. Gleicher Zugang und die Vertretung nach außen wurden auch durch die inhärenten Präferenzen der Medien beeinflusst. Obwohl Fridays for Future bemüht ist, durch Wahlen legitimierte Machtstrukturen zu schaffen, existierten parallel dazu von Online-Plattformen geschaffene Machtstrukturen. Im Fazit kann festgestellt werden, dass zwei der drei aufgestellten Kategorien der Prognose der Forschung aus dem Jahr 2012 mit kleineren Abweichungen eingetroffen sind.
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