vor freude lachen, one herze lachen, vor lachen sterben

Zu Zeichenhaftigkeit und Semantik von lachen im Frühneuhochdeutschen

Autor/innen

  • Andrea Moshövel Akademie der Wissenschaften Göttingen

DOI:

https://doi.org/10.14464/semiotik.v37i1-2.338

Schlagworte:

Lachen, Psychologie, Emotionspsychologie, Frühmoderne, Hochdeutsch, Mittelhochdeutsch, mittelhochdeutsche Literatur, Gesichtsausdruck, Mimik, Freude, Sprachgeschichte, Lexikologie

Abstract

In diesem Beitrag wird Lachen zunächst als ein Körperzeichen mit einer doppelten Zeichenstruktur definiert. Einerseits lässt es sich als unbeabsichtigtes Anzeichen einer Stimmung, Haltung oder Gefühlslage des Lachenden deuten; andererseits kann dem Lachenden unterstellt werden, dass er es intentional zu einem kommunikativen Zweck einsetzt, um beispielsweise eine Beziehung anzubahnen, zu festigen, sich zu distanzieren, jemanden herabzusetzen oder auszugrenzen. Anhand des frühneuhochdeutschen Ausdrucks lachen wird der Frage nachgegangen, wie Lachen als Körperzeichen in frühneuhochdeutschen Texten, das heißt in der Zeit des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, in der es unterschiedliche Konzepte des Lachens gibt, gedeutet und bewertet wird. Im Diskurs über das Lachen im Frühneuhochdeutschen erweist sich die Frage nach einer eindeutigen Lesbarkeit des Lachens in seiner Zeichenhaftigkeit als ein wesentlicher Bestandteil der Praktiken seiner Beurteilung, Kontrolle und Regulierung.

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Veröffentlicht

2018-07-16