Ein optimierter Serienmörder
Die Faszination des hochfunktionalen Psychopathen in der Populärkultur
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v45i3-4.866Schlagworte:
Dexter, Psychopathie, Selbstoptimierung, Fernsehserien, FigurenanalyseAbstract
Fernsehserien, YouTube-Videos oder Ratgeber – eine lange Liste von Medien zeugt von der popkulturellen Faszination von beruflich ‚erfolgreichen Psychopathen‘. Dieser Beitrag vergleicht die Darstellung der Figur Dexter in der gleichnamigen Serie mit den populärwissenschaftlichen Beschreibungen des ‚corporate psychopath‘, wie sie die Psychologen Paul Babiak und Robert Hare vornehmen. Wie der Beitrag argumentiert, liegt der mediale Reiz von Psychopathie weniger in Abgründen der Psyche, sondern in der Lebensführung der Figur und der impliziten Frage: Wenn ‚Psychopathen‘ Karriere, Status und Erfolg erlangen – wäre es nicht doch verlockend, mehr wie ein ‚Psychopath‘ zu sein? Während Babiak und Hare ein Bild von ‚Psychopathen‘ zeichnen, die Unternehmen und Kolleg:innen für den eigenen Vorteil ruinieren, ist der‚corporate psychopath‘ Dexter durchaus eine positiv konnotierte Figur. Das liegt vor allem darin begründet, dass Dexter – weil er ein Psychopath ist – Arbeit viel effizienter erledigt und seine Produktivität auch einen vermeintlichen gesellschaftlichen Mehrwert schafft.
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