Wie beeinflussen Dark Posts die politische Kommunikation auf Facebook?
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v42i3-4.732Schlagworte:
Dark Posts, politische Kommunikation, soziale Medien, Facebook, Wahlwerbung, Nudging, manipulative politische Werbung, Transparenz, MicrotargetingAbstract
Der folgende Aufsatz beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie sogenannte Dark Posts die politische Kommunikation auf Social Media Plattformen wie Facebook geprägt haben und welche Eingriffe durch Facebook unternommen wurden, um diese Art von Posts zu kennzeichnen und darauf aufmerksam zu machen. Es wird ebenso beleuchtet, warum Dark Posts eine Gefahr für den politischen Diskurs darstellen und welche Auswirkungen diese Form der politischen Kommunikation haben kann. Zu Beginn des Aufsatzes wird mit dem sogenannten ‚Nudging‘ eine moderne Methode der psychologischen Beeinflussung vorgestellt, welche Rezipient*innenunter dem Radar der sachlichen Darstellung zu bestimmten Handlungen oder Einordnungen verleiten kann. Im Zusammenspiel mit Microtargeting, welches die passgenaue Ansprache einzelner Personen ermöglicht, steht Werbenden so ein wirkmächtiges Tool zur Beeinflussung von Wähler*innen zur Verfügung. Diese ethisch mitunter fragwürdige Methode wird durch die auf Facebook möglichen ‚Dark Posts‘ auf die Spitze getrieben. Denn sie ermöglichen es, die passgenaue Ansprache vor anderen Nutzer*innen zu verstecken. Genauer betrachtet werden soll, welche Schritte Facebook bereits veranlasst hat, um für mehr Transparenz und Nachverfolgbarkeit zu sorgen. Durch den zwingend erforderlichen Disclaimer, welcher den Werbenden nur mit vorheriger Identitätsfeststellung zur Verfügung steht und der Kennzeichnung als beworbenen Inhalt, wird schnell ersichtlich, wann es sich bei einem Beitrag um finanzierte politische Werbung handelt. Bei den Sanktionen für manipulative Postings fährt Facebook einen Mittelweg. Zwar erfolgt nur in den seltensten Fällen eine Löschung der Inhalte, dafür werden diese jedoch mit Kontextinformationen versehen und ihre Reichweite stark begrenzt. Insgesamt konnte nachgewiesen werden, dass Facebook zahlreiche Maßnahmen zur Bekämpfung von manipulativer politischer Werbung unternimmt.
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