Zur Funktionalisierung von Schlagern im deutschen Autorenfilm der 1960er Jahre

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.14464/zsem.v42i1-2.722

Schlagworte:

Rebellion, Kulturelle Kritik, Deutscher Autorenfilm, 1960er Jahre, Kulturelle Werte, Mainstream-Kultur, Kultursemiotik, Schlager, deutsche Volksmusik, deutscher Nachkriegsfilm, Avantgarde film, Musikgenre

Abstract

Autorenfilme stellen ästhetische Produkte dar, die sich als Aus­druck einer Rebellion gegen den wirtschaftlich etablierten, als oberflächlich und sinn­entleert bewerteten Nachkriegsfilm verstehen. Sie sind somit kulturelle Äußerungen einer Lotman’schen Peripherie, die durchaus als Angriff auf das kulturell hegemoniale, die Diskurshoheit beanspruchende Zentrum zu lesen sind. Dabei integrieren sie mit dem deutschen Schlager strategisch Produkte, die ebenfalls durch ihre Äquivalenz hin­sichtlich des Parameters der eskapistischen Verdrängung, die in den 1960er Jahren virulenter Angriffspunkt des neuen Denkens ist, dem Zentrum angehören. Durch die Rekontextualisierung des Schlagers konturieren die Filme nicht nur abzulehnende Wert­haltungen, sie diffamieren den Schlager als nicht intellektuelles und durchaus auch lächerliches Musikgenre, was als deutlicher Angriff auf die Mainstreamkultur zu lesen ist, die lediglich konsumiert, nie aber reflektiert wird.

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Veröffentlicht

2024-06-21