Binäre Diskurskonstruktionen als mentale Realitäts- und Möglichkeitskonstruktionen. Exemplifiziert am ‚Dramatischen Dialog‘ des 16. bis 18. Jh.*

Autor/innen

  • Katharina Mucha

DOI:

https://doi.org/10.14464/zsem.v38i3-4.639

Schlagworte:

Dramen des 18. Jh., Dramenforschung, dramatischer Dialog, Diskurs, Diskurskonstruktion, Konditionalsatz, Diskurslinguistik, Kognitive Linguistik, Konstruktionsgrammatik, Mental Space Theory

Abstract

Zusammenfassung. Der Beitrag skizziert die Konzeption von Diskurskonstruktionen und stellt Aspekte der Analyse von zwei binären Diskurskonstruktionen vor, wer p, (der) q und wenn p, (dann/so) q. Diese binären Konstruktionen dienen dazu, Relationen zwi­schen Elementen auf der Basis des Konditionalschemas zu definieren, dies jedoch in unterschiedlicher Weise, nämlich als objektiv gesetzte Realität oder als zu evaluieren­de Möglichkeit. Die Konzeption der Diskurskonstruktionen ist angebunden an die Men­tal Space Theory, nach der Wissensstrukturen als Repräsentationen in mentalen Räu­men integriert, selegiert, komponiert und elaboriert werden. Je nach Aufbau der Räume ergeben sich unterschiedliche inferentielle Prozesse, die auf soziale Praktiken entwe­der als quasi objektiv gegeben oder verhandelbar verweisen. Der kognitiv-konstrukti­onsgrammatische Ansatz ist verknüpft mit der philosophischen Frage, auf welche Weise das Selbst und seine Realitäten durch soziale Interaktion sichtbar werden. Binäre Dis­kurskonstruktionen kommen in Dramentexten des 16. bis 18. Jh. unterschiedlich häu­fig vor. Evidenzen aus dem literarischen Korpus stützen die theoretischen Überlegun­gen.

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Veröffentlicht

2023-11-02