Was heißt „Vorhandensein“? Die kulturwissenschaftliche Relevanz einer Klärung

Autor/innen

  • Claus Schlaberg

DOI:

https://doi.org/10.14464/zsem.v38i3-4.637

Schlagworte:

Wahrmacher, wahrheitsfunktionale Semantik, semantischer Externalismus, Proposition, Satzsemantik, Aussagenlogik, Erleben, Wissenschaftstheorie, Alfred Tarski, Edmund Husserl

Abstract

Zusammenfassung. Dieser Beitrag baut auf der Idee auf, Wahrmacher in eine Wahrheits­bedingungen-Semantik zu integrieren. Speziell geht er der Frage nach, Wahrheitsbedin­gungen welcher Art für Aussagen in Frage kommen, die einer Sache Vorhandensein – im Unterschied dazu, bloßes intentionales Objekt zu sein – zuschreiben. Die adverbiale The­orie der Wahrnehmung behandelt Erleben, zum Beispiel Erscheinungen (visuelles Erle­ben), als ‚adverbial‘ klassifizierbar. Als weiterer Ansatz zur Charakterisierung des Verhält­nisses einer Erscheinung (visuelles Erleben) zu dem jeweils Erscheinenden wird der semantische Externalismus berücksichtigt. Auf dieser Grundlage wird Vorhandensein von y als Disposition zu y-Erleben begriffen: Dass y vorhanden ist, wird als Disposition zu solchem Erleben verstanden, das adverbial als y-Erleben charakterisiert ist. Dieser Ansatz trägt dazu bei, die verschiedenen Perspektiven der Naturwissenschaften und der Kultur­wissenschaften verständlicher zu machen. Naturwissenschaften sind auf y gerichtet, wäh­rend die Kulturwissenschaften vor allem y-Erleben thematisieren.

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Veröffentlicht

2023-11-02