Diagramme von Gesten. Eine zeichentheoretische Analyse digitaler Bewegungsspuren
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v38i3-4.635Schlagworte:
Diagramm, Motion Capture, Index, Notation, Mentale Karte, Perzeptionsgestalt, Gestenforschung, Redebegleitende Gesten, Verkörperte Bildschemata, Charles S. PeirceAbstract
Zusammenfassung. Dieser Beitrag versucht eine zeichentheoretische Untersuchung von Diagrammen, wie sie im Rahmen der motion-capture-gestützten, empirischen Gestenforschung zur Repräsentation und Analyse redebegleitender Gesten erzeugt und verwendet werden. Nach Vorüberlegungen zum Diagrammbegriff und einer Darlegung herkömmlicher Mittel der visuellen Repräsentation von redebegleitender Gestik, folgt eine zeichentheoretische Analyse des Motion-Capture-Verfahrens und deren diagrammatisch-semiotische Interpretation. Motion-Capture-Diagramme sind, so unsere Hypothese, das Produkt eines diagrammatischen Verfahrens, welches als empirische Skala zu deuten ist. Die „Erkenntniskraft der Linie“ (Krämer 2011) liegt hier in der ikonischen Visualisierung von Trajektorien, welche durch die Projektion eines Indexes auf ein Koordinatensystem zu Perzeptionsgestalten von Gesten werden. Weiterhin erörtert dieser Beitrag diagrammatische Prozesse in Gesten selbst, welche das eingangs diskutierte System als holistische Gestalt sichtbar machen kann. Diese Verfahren finden ihren räumlich-aktionalen Niederschlag u.a. sowohl in verkörperten Bildschemata, in der relationalen Repräsentation von Abstrakta, als auch in Gestendiagrammen basierend auf mentalen Karten, wie sie z.B. bei der Planung von Reisen in der Face-to-Face-Kommunikation im Gestenraum entstehen.
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