Phonetische Transkription als folklinguistische Zeichen-Praxis im öffentlichen Raum
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v38i1-2.623Schlagworte:
Phonetik, Transkription, Laienlinguistik, Ethnographie, Inszenierte Mündlichkeit, Soziolinguistik, Abweichung, StilAbstract
Zusammenfassung. Diese Studie ist eine erste Erkundung von laienlinguistischer Nutzung phonetischer Transkription im öffentlichen Raum. Dabei handelt es sich um Gebrauchsformen, bei denen das semiotische Repertoire der Transkription – beispielsweise phonetische Symbole und die Klammerung von Lexemen, aber auch Silbentrennung und lexikografische Textstruktur – in der digitalen oder materiellen Öffentlichkeit in einen dekontextualisierten Zusammenhang gebracht wird. Damit verbindet sich ein intendierter Effekt, der von der etablierten visuellen Repräsentation sprachlicher Laute abweicht. Um diesen Zusammenhang genauer zu erkunden, wurde ein Bildkorpus mit 27 Beispielen aus dem öffentlichen Raum erstellt und im Hinblick auf semiotische und soziolinguistische Variation analysiert. Es konnte eine große Bandbreite an semiotischen Realisierungen nachgewiesen werden, die von komplexen Formen mit hoher Transkriptionstiefe bis hin zu minimalistischen Varianten reicht. Ausgehend von dieser Analyse werden verschiedene soziostilistische Faktoren herausgearbeitet, die für die Variation eine Rolle spielen (Professionalisierungsgrad, Planungsaufwand, Korrektheit), und es werden vier Dimensionen sozialer Bedeutung unterschieden (Selbstreflexivität, definitorische Sprechakte, inszenierte Mündlichkeit, Erzeugung von Fallhöhe), die mit folklinguistischen Transkriptionen aktiviert werden können.
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