Zwischen Analytischem Pragmatismus und Quietismus

Brandom und McDowell über die Rolle der Philosophie

Autor/innen

  • Matthias Kiesselbach

DOI:

https://doi.org/10.14464/zsem.v36i3-4.405

Schlagworte:

Pittsburgher Schule, Pragmatismus, Analytischer Pragmatismus, Quietismus, Analytische Philosophie, Sprachkompetenz, Intentionalität, Holismus

Abstract

Dieser Artikel untersucht den meta-philosophischen Graben, der sich durch die  P i t t s b u r g h e r  S c h u l e  der zeitgenössischen Philosophie zieht. Es handelt sich dabei um eine Meinungsverschiedenheit über die Angemessenheit und Erfolgsaussichten philosophischer Erläuterungsversuche, in denen begriffliche Praktiken, welche wir nur implizit beherrschen, durch die Kombination einfacher und einfach zu überblickender praktischer Regeln nachkonstruiert werden. Während solche philosophischen Rekonstruktionen für Robert Brandom zu einem besseren Verständnis der relevanten Begriffe bzw. Vokabulare führen und damit ein taugliches Mittel für die analytische Philosophie sein können, hält John McDowell sie für Symptome eines fehlerhaften Verständnisses diskursiver Praxis und ihr Scheitern für unvermeidbar. Nach McDowell liegt die Aussichtslosigkeit („linearer“) philosophischer Rekonstruktionen im Holismus der Sprachkompetenz und der Intentionalität begründet: Zwischen konkreten begrifflichen Fähigkeiten gibt es holistische (und damit letztlich zirkuläre) Voraussetzungsverhältnisse. Dieser Artikel verteidigt Brandoms These der Kompatibilität zwischen dem von McDowell zitierten Holismus und der Möglichkeit philosophischer Rekonstruktionen mit einem konkreten Beispiel einer glückenden Rekonstruktion, welche in einer zentralen Hinsicht als „linear“ bezeichnet werden könnte. Schließlich werden zwei mögliche Antworten McDowells skizziert, aus denen sich Raum für eine Fortführung der Debatte ergeben könnte.

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Veröffentlicht

2018-10-31