Menschenaffe, Eisvogel und Mimose
Biophänomenologische Überlegungen zu Zeichen, Emotion und Kognition im Vorfeld der Ethik
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v37i3-4.374Schlagworte:
Biosemiotik, Phänomenologie, Ethik, Kommunikation von Tieren, Biosemiotische Ethik, Eisvogel, Menschenaffe, Primaten, Mimose, Ideengeschichte, Pflanzenneurobiologie, Helmuth PlessnerAbstract
Die Zeichengebung von Lebewesen setzt Grundphänomene und Zustände voraus, auf die sich die unterschiedlichen Zeichen beziehen können. Insofern setzt Biosemiotik elementare und unterschiedliche Daseinsformen von Biophänomenen, z.B. von Motion, Emotion oder Kognition, voraus, die wiederum biosemiotische Mittel und Referenten in Zeichenprozessen sein können. Es bedarf daher biophänomenologischer Kategorien, die nachfolgend in modifizierter Anlehnung an Helmuth Plessner vorgestellt werden, die aber auch kritisch vor dem Hintergrund der Evolution und Wissenschaftstheorie der Biologie zu beurteilen sind. Daraus resultieren unterschiedliche Formen der Zeichengebung, die nachfolgend an konkreten Beispielen (Menschenaffen, Eisvogel, Mimose) im Hinblick auf ihre ethische Relevanz diskutiert werden. Sowohl die vorprädikativen Biophänomene selbst als auch die spezifischen auf diese Biophänomene bezogenen Zeichen sind wichtige Ausgangspunkte für die ethische Beurteilung der Beziehung von Menschen zu Tieren und Pflanzen. Ein pragmatischer Dualismus von Biophänomenen und Zeichen ist daher die Basis einer jeder Ethik, die subjekttheoretisch weder in bloße Zeichen noch in bloße Biophänomene monistisch aufgelöst werden kann. Die Ideen- und Wissenschaftsgeschichte gibt weitere Einblicke in den Wandel der Deutungen und Vorstellungen zu Menschenaffen, zum Eisvogel und zur Mimose – bis hin zur modernen Pflanzenneurobiologie.
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