Poetic Objectivity
Toward an Ethics of Aliveness
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v37i3-4.368Schlagworte:
Ethik, ökologische Ethik, Embodiment, Verkörperung, Ökosystem, Moal, Biosemiotik, Biosemiotische Ethik, Philosphie, Moralphilosophie, Tierrechte, Umweltschutz, Lebendigkeit, Allmende, ethische Allmende, CommonsAbstract
In diesem Aufsatz erkunde ich, inwieweit eine objektive ökologische Ethik möglich ist. Dafür werde ich das verkörperte Ethos untersuchen, Beziehungen, Ausdruck und Praxis gegenseitigen Teilens in der Biosphäre. Organismen streben auf vielfältigen Ebenen ihrer Identität (zelluläre Selbste, Individuen und Ökosysteme) nach mehr Lebendigkeit. Sie bringen sich selbst hervor, heilen sich selbst und entwickeln produktive Beziehungen, ganz ohne Zutun menschlicher ethischer Erwägungen. Ökosysteme tendieren dazu, über die Zeit komplexer zu werden, und Organismen versuchen ihre eigene Zerstörung zu vermeiden. Beide Tendenzen bringen einen Normhorizont hervor, etwas, das man als „natürliche Werte“ bezeichnen könnte. Diese Werte sind nirgendwo festgeschrieben und können nicht auf eine abstrakte Ebene extrahiert werden. Sie sind zutiefst in den Handlungen lebender Wesen und lebender Systeme verkörpert. Eine Ethik, die auf diesen Prinzipien und Einsichten beruht, schließt alle Wesen im Sinne einer „poetischen Objektivität“ ein. Sie zentriert das ethisch Gute in einem schwachen Sinn als „Lebendigkeit“, die von anderen Wesen geteilt werden kann. Eine Ethik der poetischen Objektivität gibt Raum, um Beziehungen und Lebenserzählungen zu verhandeln. Lebendigkeit ist ein Allmendeprozess. Die natürlichen Werte, die durch das Teilen von Beziehungen, die beide Seiten verwandeln, zustande kommen, bringen eine ethische Allmende hervor. Ein solches Denken kann auch den menschlichen Austausch auf ethischer, aber auch auf ökonomischer Ebene neu strukturieren.
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