Justifying Moral Standing by Biosemiotic Particularism
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v37i3-4.366Schlagworte:
Semiose, Kommunikation, Kommunikationsfähigkeit, Moralischer Status, Empfindungsvermögen, Philosophie, Moralphilosophie, Ethik, Umweltschutz, Tierschutz, Ökologie, Biosemiotik, Biosemiotische EthikAbstract
In diesem Essay untersuchen wir eine fundamentale Frage der Biosemiotik: Warum sollte Semiose eine moralisch relevante Fähigkeit sein, oder eine Fähigkeit, die den moralischen Wert lebender Wesen oder Systeme, die über sie verfügen, steigert? Wir argumentieren, dass biosemiotischer Partikularismus, also die Ansicht, dass normative Bewertung auf der jeweiligen Erfüllung der semiosischen Kapazität eines Organismus oder einer anderen biologischen Entität fußen sollte, eine gerechtfertigte normative Position für den biosemiotischen Ethiker bereithält. Wenn das, was es rechtfertigt, allen lebenden Wesen und Systemen moralischen Stellenwert beizumessen, ihr semiosischer Charakter ist, dann muss Semiose etwas ethisch Motivierendes beinhalten. Wir untersuchen verschiedene Argumente, um diese Frage zu beantworten: Argumente für semiotische Handlungsfähigkeit, also die Behauptung, dass alle lebenden Entitäten als Ergebnis ihrer semiosischen Kapazitäten Handlungsträger sind; Argumente dafür, dass alle lebenden Wesen subjektive oder quasi-subjektive Erfahrungen haben und dass sie moralisch relevant sind; und Argumente dafür, dass die Erzeugung von Bedeutung moralische Relevanz hat und ausreicht, um moralische Bedeutsamkeit zu begründen. Wir gehen auch auf das Negativargument ein, dass Semiose mindestens so vertretbar ist wie das Empfindungsvermögen, das eine alternative Kapazität zur Begründung moralischer Relevanz darstellt, wie auch andere wahrnehmungsverwandte Kapazitäten. Schließlich fragen wir noch weiter: Selbst wenn Semiose eine moralisch relevante Fähigkeit lebender Organismen darstellt, ist sie die moralisch relevante Fähigkeit? Das heißt, ist Semiose der kleinste gemeinsame Nenner für die Zuschreibung moralischen Werts, mit dem Ergebnis, dass empfindungsbasierte Konzepte, unter anderen, auf biosemiotischer Ethik als einer begründenden meta-ethischen Theorie aufbauen könnten?
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