Introducing Biosemiotic Ethics
DOI:
https://doi.org/10.14464/zsem.v37i3-4.362Schlagworte:
Ethik, Biosemiotische Ethik, Biosemiose, Ökologie, Ökosystem, Umwelt, Umweltschutz, Tierschutz, Tierrechte, Philosophie, Moralphilosophie, SemioseAbstract
In dieser Einleitung zum Themenheft über biosemiotische Ethik stellen wir die wichtigsten Konzepte und Fragestellungen vor, die mit dem Thema zusammenhängen. Unter Bezug auf Ivar Puuras Vorstellung eines „Semiozids“ fragen wir: Welche ethischen Verantwortlichkeiten ergeben sich aus der semiotischen Betrachtung? Wir argumentieren, dass, wenn Leben fundamental semiotisch ist, Biosemiotik und Moraltheorie nicht getrennt betrachtet werden können. Biosemiotische Ethik wird immer dann relevant, wenn ein Zeichenkomplex auf einen anderen einwirkt, insbesondere dann, wenn menschlicher Zeichengebrauch sich auf das Wohlergehen oder nachhaltige Funktionieren menschlicher oder nicht-menschlicher semiotischer Akteure auswirkt. Die symbiotische Koexistenz von Zeichensystemen ist keinesfalls selbstverständlich, kann aber zur bedeutsamen Zielsetzung werden. So haben sich zum Beispiel in komplexen Ökosystemen bestimmte Typen koexistenter Beziehungen entwickelt, in denen trotz kompetitiver Bedürfnisse und Äußerungen der vorhandene Raum geteilt wird. Wir beschreiben die verschiedenen möglichen Begründungen für die moralische Relevanz von Semiose, die von den AutorInnen dieses Bandes geliefert werden. Berücksichtigt man diese Perspektiven bei der wachsenden Annäherung an das Verständnis moralischer Beziehungen, dann zeigt sich der entscheidende Vorteil biosemiotischer Ethik darin, die empirisch fundierte biologische Exaktheit der zeitgenössischen Biosemiotik innerhalb eines reichhaltigen semiotischen Rahmensystems fruchtbar zu machen.
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