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Universitätsbibliographie

Eintrag in der Universitätsbibliographie der TU Chemnitz

Volltext zugänglich unter
URN: urn:nbn:de:bsz:ch1-qucosa2-353589


Skulmowski, Alexander
Rey, Günter Daniel ; Ohler, Peter (Gutachter)

Bridging the gap between embodied cognition and cognitive load theory


Kurzfassung in deutsch

Diese Dissertation enthält eine theoretische und empirische Untersuchung der Gestaltung interaktiver Lernmedien. Interaktivität wird hierbei breit definiert und umfasst sowohl minimal interaktive Benutzersteuerungen, die Lernenden eine Änderung der Darstellung von Lerninhalten erlauben, bis hin zu voll immersiven Umgebungen in der virtuellen Realität. Theoretisch ist die Dissertation auf den Modellen der Cognitive Load Theory und dem Ansatz der Embodied Cognition verankert. Der Ansatz der Cognitive Load Theory rät zu einem Instruktionsdesign bei dem die kognitive Belastung innerhalb einer Lernaufgabe begrenzt wird, jedoch stellt Forschung im Paradigma der Embodied Cognition zumeist die Vorteile von Aktivität für kognitive Prozesse heraus. Die Kapitel dieser Dissertation zielen darauf ab, diese zwei scheinbar widersprüchlichen Ansätze miteinander zu versöhnen. Kapitel 1 bietet einen Überblick über die Inhalte dieser Dissertation und beschreibt die Implikationen der Resultate. In Kapitel 2 wird ein weitreichender Überblick über Forschung zu Embodied Cognition im Bereich des Lernens (auch bekannt als Embodied Learning) präsentiert und eine Taxonomie des Embodied Learning wird beschrieben. Ein wichtiger Beitrag von Kapitel 2 ist die Betrachtung, dass eine Gestaltung von interaktiven Lernumgebungen, die nicht gegen die Grundsätze der Cognitive Load Theory verstoßen, möglich ist. Kapitel 3 leistet eine Reflexion über Detailfragen zur Messung der kognitiven Belastung bei Aufgaben, in denen körperliche Faktoren oder Interaktivität eine Rolle spielen. Eine wichtige Behauptung aus Kapitel 3 besteht darin, dass es Unterschiede hinsichtlich der Passung verschiedener Messinstrumente der kognitiven Belastung für Aufgaben mit einem unterschiedlichen Lehransatz geben könnte. Die Passung verschiedener Fragebogeninstrumente zur Erfassung der (extrinsischen) kognitiven Belastung wird in Kapitel 4 empirisch evaluiert. In zwei Experimenten wurde die extrinsische Belastung (d.h. jene kognitive Belastung, die aus der Umsetzung einer Lernaufgabe herrührt) mit zwei verschiedenen Fragebogeninstrumenten gemessen. Die Versuchspersonen nutzten dabei entweder eine nicht-interaktive oder eine interaktive Implementation von Lernaufgaben zur Anatomie. Bei einem der Experimente stellte sich heraus, dass der gemessene Unterschied in der extrinsischen Belastung zwischen den beiden Versionen bei einem der Fragebögen hoch und bei dem anderen gering ausfiel. Basierend auf diesem Ergebnis wird in dem Kapitel empfohlen, die extrinsische Belastung nicht als einen einheitlichen Begriff, sondern als eine Ansammlung unterschiedlicher Belastungsarten zu betrachten. Darüber hinaus werden in den drei Experimenten in Kapitel 4 Hypothesen hinsichtlich der Gestaltung von Lerntests für Medien aufgestellt, die interaktive Komponenten verwenden. Zum Abschluss zielt Kapitel 5 darauf ab, allgemeine Empfehlungen zur Verbesserung von Forschung im Paradigma der Embodied Cognition zu formulieren und greift dabei auf die Taxonomie aus Kapitel 2 zurück. Insgesamt betrachtet verwendet diese Dissertation die Ansätze der Embodied Cognition und der Cognitive Load Theory um die Theorien gegenseitig anzuregen und um Ansätze zur Überarbeitung beider Theorien zu bieten.

Kurzfassung in englisch

This dissertation presents a theoretical and empirical investigation of the design of interactive learning media. Interactivity is understood in a broad sense, ranging from minimally interactive user controls allowing learners to change the display of learning contents up to fully immersive virtual reality environments. Theoretically, this dissertation is grounded in the models of cognitive load theory and embodied cognition. Cognitive load theory advises instructional designers to limit the cognitive load involved in a learning task, but embodied cognition research usually focuses on the benefits of activity for cognitive processes. The chapters in this dissertation aim to bridge the gap between these two seemingly contradicting approaches. Chapter 1 offers an overview of the contents of this dissertation and describes the implications of the results. In Chapter 2, an extended overview of embodiment research in the field of learning (also referred to as embodied learning) is presented and a taxonomy of embodied learning is outlined. Chapter 2 highlights that there may be ways of designing interactive learning settings while not infringing upon the principles of cognitive load theory. Chapter 3 affords a reflection on the intricacies of measuring cognitive load in tasks that involve embodiment or interactivity. An important assertion of Chapter 3 is that there may be differences in the suitability of different cognitive load measurement instruments for tasks differing in their instructional approach. The suitability of different cognitive load survey instruments for measuring (extraneous) cognitive load is empirically evaluated in Chapter 4. In two experiments, extraneous load (i.e., cognitive load brought about by the implementation of a learning task) was measured using two different cognitive load surveys. Participants either used a noninteractive or an interactive implementation of anatomy learning tasks. In one experiment, the difference in extraneous load between the two versions was high for one survey and low for another survey. Based on this result, the chapter recommends to view extraneous load not as a uniform concept, but rather as a collection of different load types. Moreover, the three studies in Chapter 4 test hypotheses concerning the design of tests for media using interactive learning components. Finally, Chapter 5 intends to formulate general recommendations for advancing embodied cognition research, thereby drawing on the taxonomy of Chapter 2. In sum, this dissertation uses embodied cognition and cognitive load theory to inform each other and to provide a starting point for upgrades for both theories.

Universität: Technische Universität Chemnitz
Institut: Institut für Psychologie Allgemein
Fakultät: Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften
Dokumentart: Dissertation
Betreuer: Rey, Günter Daniel
SWD-Schlagwörter: Psychologie , Kognition , Lernen
Freie Schlagwörter (Deutsch): Interaktivität , Lernen
Freie Schlagwörter (Englisch): Embodied Cognition , Cognitive Load Theory
DDC-Sachgruppe: Psychologie
Sprache: englisch
Tag der mündlichen Prüfung 10.09.2019

 

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